Anzahl der Beiträge : 300 Anmeldedatum : 08.07.11 Alter : 28 Ort : KEKS Town :3 Laune : Keks
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Thema: Melodie des Herzens Fr Okt 14, 2011 11:15 am
Alsö xD diese story habe ich bereits auf einer ff seite hochgeladen, aber da ich lust dazu habe, lade ich sie hier auch mal hoch immer wenn ein neues chapi kommt lad ich es auch hier hoch ^__^ ich hoffe es gefällt euch xD viel spaß damit ~
darum gehts:
Das Leben könnte ja so einfach sein: Als einzige Tochter eines reichen Mannes, mit vielen Besitztümern und allem drum und dran, was fehlt einem da noch? Nun, eben solche ein Leben führt die hübsche Iori. Wenngleich sie viel lieber frei wäre... (tja man sollte aufpassen mit dem was man sich wünscht ) Doch als sie eines schönen Tages im Wald den vewundeten und überaus schlecht gelaunten Daiyoukai Sesshomaru trifft, der sie dann auch später einfach mal zu seinem neuen, persönlichen Diener macht, kommt alles anders. Ihre „Familie“ ist gar nicht ihre richtige Familie, und sie alles andere als ein Mensch...die Frage ist nur, wer und vor allem was ist sie?
Keksi Admin
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Thema: Re: Melodie des Herzens Fr Okt 14, 2011 11:21 am
Prolog:
Darf ich vorstellen? Morishita Iori, naja, zumindest dachte ich das ich so heißen würde...Aber dazu später mehr. Ich bin mittlerweile stolze 18 Jahre alt. Mein Leben würde ich eher als öde, langweilig und gleichgültig beschreiben. Neben den ganzen Pflichten und Aufgaben, die ich zu erfüllen habe, den nutzlosen und unbrauchbaren Sachen, die ich lerne und dem ganzen schnöden Getue, das mir langsam aus dem Hals raus hängt, passiert eigentlich nicht sonderlich viel in meinem Leben. Genau genommen, gar nichts...Wie auch? Ich darf ja nicht einmal mit anderen Mädchen meines alters etwas unternehmen, da die ja ein schlechter Umgang für mich sind. Ha ha...
Ich wuchs wohl behütet, meiner Meinung nach viel zu wohl behütet, auf. Nie fehlte es mir an etwas, zumindest nicht an Dingen mit materiellem Wert, Dinge die man kaufen kann. Das Einzige was noch ein wenig Abwechslung in mein Leben bringt, sind die (ich muss zugeben verbotenen...) Ausflüge in den Wald, welche ich von Zeit zu Zeit unternehme, und der Gesang. Ich singe für mein Leben gern. Und wenn ich dann mal, was ein sehr seltenes Glück ist, allein bin, dann singe ich immer.
Ich bin mit meinem Aussehen ganz zufrieden. Wisst ihr auch wieso? Weil es nicht so gewöhnlich ist wie das der anderen Mädchen um mich herum... Ich habe hellblondes Haar, nicht dieses schwarze Haar das eigentlich Gott und die Welt hat hier in Japan, sondern wirklich schönes, hellblondes Haar welches seidig glänzt und sich in einer langen, leicht lockigen Pracht bis zu meiner Hüfte ergießt.
Auch meine Augen sind außergewöhnlich, von einem strahlenden blau-grün. Darauf bin ich stolz. Und auch auf meine Stimme. Womit ich schöne Melodien erzeugen kann. Nur für mich allein, ich singe Lieder, die nur ich kenne, nur für mich. Naja, diese Sachen können aber auch das einzige sein, worauf ich stolz bin.
Wisst ihr, ich war schon immer irgendwie...anders. Nicht so wie die anderen Mädchen. Was nicht nur an meinem Aussehen lag. Weder ich, noch meine Eltern konnten es sich erklären, es war einfach so. Ich war ganz zufrieden damit, im Gegensatz zu Mutter und Vater. Sie hätten es lieber wenn ich wie allen anderen wäre. Aber dann wäre Ich nicht Ich.
Wie anders ich bin, sollte ich ja noch herausfinden, schneller als ich zu diesem Zeitpunk gedacht hatte. Was ich nicht zuletzt einer gewissen Person, welche ich ja allzu bald kennen lernen sollte, zu verdanken hatte. Eben diese gewisse Person, stellte mein Leben total auf den Kopf. Aber genug des Redens. Ich möchte euch meine Geschichte erzählen.
Kapitel 1:
Sanft strich der kühle Wind über ihre Wange, ihr Gesicht, umschmiegte sie mit seinen kühlen Fingern und strich darauf hin durch das Kniehohe Gras, durch welches Iori gerade lief. Tief im Wald, weit ab von jedwedem höfischen Getue, von Pflichten und Sitten, unnützem Schnickschnack und übertriebenem Luxus, hier konnte sie endlich ihre Ruhe finden und das machen was SIE wollte. Hier konnte sie ein ganz kleines Stück Freiheit bekommen, ihre eigene Freiheit, welche sie niemals missen wollte. Leider bekam sie viel zu wenig davon. Aber da konnte man nunmal nichts machen.
Das leise Plätschern eines Flusses ertönte unweit von ihr und sie hielt geradewegs darauf zu. Eigentlich war es nicht sehr schlau von ihr, ganz allein in den Wald zu gehen, jederzeit konnten Dämonen und andere finstere Wesen auftauchen, oder irgendwelche Verbrecher und Räuber die nur auf junge Frauen warteten, über die sie herfallen konnten... ja sie ließ sich eindeutig zu viele Schauergeschichten erzählen... aber das war es allemale wert. Auch wenn sie nur fünf Minuten ihrem sonst so langweiligen Alltag entkommen konnte, nahm sie gern alle Gefahren in kauf, die sie kriegen konnte...
Sie war mittlerweile ein ganzes Stück an dem kleinen Fluss entlang gelaufen, hatte immer mal wieder einen Fuß in das Kühle Nass gestreckt, und war zu einer hübschen Lichtung gekommen. Sie war von riesigen Bäumen gesäumt, hohes Gras wuchs darauf, Blumen und Büsche. Überall verteilt lagen große Steine. Sie suchte sich einen von diesen, der der am bequemsten aussah, und kletterte darauf. Sie schaute sich um. Sie war eindeutig allein. Ganz allein...
Als sie sich dessen noch einmal versichert hatte, und sie konnte weder etwas sehen noch hören, begann sie zu singen. Unbekannte Melodien, die nur sie selbst kannte, und die tief aus ihrer Seele zu kommen schienen, fanden den Weg über ihre Lippen und wurden vom Wind über die Lichtung getragen. Sonnenstrahlen fielen in ihr Gesicht und wärmten es angenehm. Sie hatte eine schöne Stimme, klar und glockenhell. Das fand nicht nur ihre Famile...auch der von ihr unentdeckte Zuhörer schien Gefallen daran gefunden zu haben, auch wenn er das niemals zugeben würde...
Ein leises Rascheln ließ Iori zusammenzucken. Was war das gewesen? Das hatte sie sich bestimmt nur eingebildet...und doch, sie sprang von dem Stein herunter und ging um ihn herum. Sie schaute sich vorsichtig um. Schon irgendwie unheimlich... Das Geräusch schien von den Bäumen gekommen zu sein. Sie seufzte. Wahrscheinlich hatte ihr ihre Fantasie nur einen Streich gespielt. Sie wollte gerade wieder zurück zu ihrem neuen Lieblingsplatz gehen, wie sie gerade entschieden hatte, als sie etwas weißes zwischen den Blättern aufblitzen sah.
Sie blieb stehen. Das hatte sie sich aber nicht eingebildet. Ok, da meldete sich ihre ungesunde Neugier wieder...sie verspürte, anstatt dem normalen Ich-Will-Hier-Weg-Das-Ist-Unheimlich-Drang, eine geradezu ungesunde und brennende Neugier und einen unstillbaren Entdeckungsdrang. Und so ging sie einfach zwischen den Bäumen hindurch. Nur um ich darauf fast zu Tode zu erschrecken.
Auf einem Stein, ähnlich der, die auf der Lichtung zu finden waren, saß ein Mann. Er hatte weißes, langes Haar, einen weißen Haori, an der Schulter waren rote Muster darauf gestickt. Ein schneeweißes Fell hing über seine Schulter bis auf den Boden. Und er hatte tiefgoldene Augen...welche geradewegs auf sie gerichtet waren, und nicht gerade freundlich drein blickten. Ganz und gar nicht... Als wären die weißen Haare und der Blick nicht genug Beweise, so zeigten die Male in seinem Gesicht eindeutig was er war: Ein Youkai...
Oh Gott...was sollte sie denn jetzt machen? Sie wra noch nie einem solchen Wesen begegnet, zumindest nicht völlig allein, mitten im Wald...vernab aller Hilfe. Iori wra einfach stehen geblieben und traute sich nicht, sich auch nur einen millimeter weit zu bewegen. Was sollte sie denn machen wenn er auf die idee kam sie anzugreifen? Sie hätte keine Chance...
Erst jetzt bemerkte sie, das er verletzt war. Die Neugier stach schon wieder durch und sie wollte gern wissen, wie es wohl zu der verletzung gekommen wra. Zumindest breitete sich an der rechten Schulter ein hübscher, dunkelroter Blutfleck aus. Die Klamotten konnte er wohl auch vergessen... Und sie musste verdammt noch mal zugeben das er wirklich gut aussah. Iori, schlechter Zeitpunk um so etwas zu bemerken. Immerhin könnte er sie jederzeit angreifen, umbringen, auffressen oder sonst was mit ihr machen...was auch immer Dämonen mit wehrlosen, dummen Mädchen machte, welche ganz allein in den Wald gingen. Jedoch erweckte er nicht gerade den Eindruck, als wollte er sie unbedingt fressen...er schien sich nicht sonderlich für sie zu interessieren...nur sagte ihr sein Blick folgendes: Komm näher und ich bring dich um. Und sie wollte lieber dem Blick gehorchen und nicht näher kommen... eher im gegenteil, sie ging ein paar schritte zurück. Er ließ sie nicht aus den Augen...das war ja richtig unheimlich. Am liebsten hätte sie sich umgedreht und wäre geradewegs weggerannt, aber sie hatte angst das er ihr folgen würde. Sie ging einfach Schritt für Schritt weiter nach hinten, bis sie über ihre eigenen Füße stolperte. Na toll, jetzt musste sie sich auch noch vor ihm blamieren...lief ja super.
Kapitel 2:
Sie starrte ihn an und legte den Kopf schief. Irgendwie fand sie ihn interessant...so dumm das auch war. Immerhin hatte sie, egal wann und wo, nur gehört das Dämonen gemein, böse, gefährlich, hinterhältig, eiskalt und eben...naja Monster waren. Also würde es bei diesem doch auch nicht viel anders sein oder? Aber die Neugier hatte immer recht- und diese sagte ihr, dass sie ihn noch ein bisschen beobachten wollte. Also blieb sie wo sie war und starrte ihn unverwandt an. Er hatte anscheinend das Interesse verloren, und hatte bald in eine andere Richtung geschaut. Aber sobald sie sich bewegte, schaute er wieder zu ihr und...was tat er?...er knurrte? Ihr lief eine Gänsehaut über den Rücken. Langsam richtete sie sich auf, bis sie wieder auf den Knien hockte, wobei sie ihn jedoch nicht aus den Augen ließ. Sie stand langsam ganz auf. Iori hatte beschlossen, dass die Neugier genug Auslauf gehabt hatte, und nun die Vernunft wieder das sagen hatte. Und diese sagte deutlich, das es Zeit war abzuhauen. Was sie genau jetzt machen würde. Sie ging langsam zurück, ganz langsam, bis sie ihn nicht mehr sah. Dann rannte sie, so schnell sie konnte.
Immerhin lebte sie ja noch, was schon ein Wunder war. er hatte sie weder aufgefressen, noch umgebracht. Man, sie hatte echt Glück. Sie kam zum Waldrand und wurde langsamer. Man sollte sie ja nicht entdecken, immerhin war sie “offiziell“ in ihrem Zimmer und langweilte sich. Nun, ihre Eltern sollten auch weiterhin denken, dass es so war, oder sie würde eine Meeeenge Ärger bekommen... Mehr als sie gebrauchen konnte. Sie schlich an den Wachen vorbei und nahm ihren Geheim Weg, über den sie auch immer in den Wald kam, um zurück ins Haus zu gelangen. Was ihr auch dieses Mal von allen unbemerkt gelang. Als sie schließlich nach einem langen, entspannenden Bad in ihrem Zimmer auf ihrem Bett lag, schweiften ihre Gedanken zurück zu diesem Mann heute. Sie konnte seine Augen einfach nicht vergessen...Tiefgolden... Iori, reiß dich zusammen! Er ist immerhin ein Dämon... – musste sie sich selber zur Ordnung rufen.
Sie war schon bald eingeschlafen, der heutige Tag war wirklich aufregend gewesen. Sie hatte viel darüber nachgedacht. Am morgigen Tag wollte sie noch einmal zu dieser Lichtung gehen. Und schauen ob er noch da war. Ja, genau das würde sie machen. Gegen jede Vernunft. Naja, sie hatte noch nie zu den Vernünftigsten gehört...
Am nächsten Morgen, nach den üblichen morgendlichen Ritualen, dazu gehörten das gemeinsame Mahl mit den Eltern, die Gebetsstunde und jede Menge anderer ermüdender Kram, war sie endlich fürs erste entlassen. Sie seufzte, als sie endlich draußen im Garten stand und die frische, kühle Morgenluft genießen konnte. Sie erschrak ein wenig, als sie von hinten angetippt wurde. „Guten Morgen, Herrin.“ sagte eine ihrer Dienerinnen, und gleichzeitig ihre einzige wirkliche Freundin hier. „Saya, du weißt doch ganz genau, das ich dieses höfische Getue nicht leiden kann. Also rede bitte normal mit mir.“ flehte Iori. Saya nickte. „Na gut, Iori.“ sagte sie und lächelte. „Also, was hast du heute wieder vor, verbotenes zu tun. Heimlich ins Dorf schleichen? Die Waffen deines Vaters klauen? Oder etwa wieder in den Wald...“ das letzte sagte sie schon weniger begeistert. „Naja, genau genommen hatte ich tatsächlich vor, wieder in den Wald zu gehen.“ Saya seufzte. „Es ist gefährlich da...wieso gehst du da immer hin? Ich meine...da gibt es doch wirklich nicht viel interessantes zu sehen, oder?“ fragte die junge Frau. „Naja, mehr interessantes als es hier gibt, auf jeden Fall...“ beide konnten sich ein Lachen nicht verkneifen. „Stimmt.“
So wurde es dann auch abgemacht. Saya sollte wie immer alle davon abhalten, die junge Herrin Iori zu suchen, da sie ja wirklich dringend verhindert war. Das wiederum ermöglichte dieser, ungestört ihren verbotenen Aktivitäten nach zu gehen. Sie schlenderte durch den Garten und blieb vor einer wunderschönen Blume stehen, welche schneeweiße Blüten hatte. Sie schnupperte einmal daran, es war ein wirklich angenehmer Duft. Sie überlegte kurz, ehe sie die Hand ausstreckte und die Blüte abpflückte. Sie schaute sich um, ehe sie wieder zu ihrer Dienerin lief, welche gerade hinter ihr wieder aufgetaucht war. „Alles klar soweit?“ fragte sie und die andere nickte. „Eine Stunde ungefähr hast du Zeit.“ sagte diese dann und zwinkerte. Iori lächelte strahlend und umarmte sie kurz. „Du bist ein Schatz.“ rief sie noch im weggehen, und sie beeilte sich, damit sie ungesehen abhauen konnte.
Wenige Minuten später war sie wieder in die Stille des Waldes eingetaucht, welche nur hin und wieder von Vogelgezwitscher unterbrochen wurde. Sie genoss diese Ruhe sehr. Endlich nicht mehr irgendwelche Leute, die sie ständig von allen Seiten zutexteten. Sie atmete die frische Waldluft ein und schlug wieder selbigen Weg von gestern ein.
Es dauerte auch nicht lang, bis sie wieder die kleine Lichtung erreicht hatte. Sie lugte vorsichtig um die Ecke, und tatsächlich, er war immer noch da. Sie seufzte erleichtert. Warte mal, wieso erleichtert? Sie schüttelte den Kopf über sich selbst. Dann schaute sie auf die Blüte in ihrer Hand. Sie hatte sie ja nicht umsonst gepflückt. Sie nahm all ihren Mut zusammen und trat aus ihrem Versteck hervor. Er schaute sie schon wieder böse an und sah so aus, als würde er sie jeden Moment anspringen. Sie versuchte so zu wirken, als würde sie das gar nicht merken. Bis auf das Zittern ihrer Hände, klappte es sogar ganz gut. Sie trat vor ihn und ehe er irgendetwas tun konnte, hatte sie einfach die Blüte vor ihn gelegt. Sie holte noch einmal tief Luft. „Als...Genesungsgeschenk. “ Das war das einzige, was sie sagte, bevor sie sich wieder umdrehte und ging.
--- Er schaute ihr hinterher. Das war wirklich ein komischer Mensch...schon gestern hatte sie nicht soo sonderlich ängstlich gewirkt. Aber heute...sie hatte ihm eine Blume geschenkt? Sie war nicht so wie Rin...sie war kein kleines Kind mehr welches nicht verstand, oder es einfach nicht wahrhaben wollte, wie gefährlich Dämonen waren. Er schüttelte den Kopf. Die Menschen konnte und wollte er sowieso nicht verstehen. Der einzige Grund, wieso er sie in Ruhe gelassen hatte, war der Gesang. Dieser wunderbare Gesang von gestern...Er hatte ihm wirklich gefallen. Er hatte es wirklich...schade gefunden, das sie aufgehört hatte zu singen. Aber immerhin war sie nur ein Mensch. Es konnte ihm auch genauso gut egal sein...Apropos...wo waren eigentlich Jaken und Rin abgeblieben? Er hatte sie irgendwie aus den Augen verloren... Sein blick verfinsterte sich. Dann musste er sie ja auch noch suchen gehen...
Kapitel 3:
Sie atmete erleichtert auf, als sie ungesehen zurück ins Schloss gelangt war. Man, sie war so gut. Nie hatte sie jemand bemerkt, und das obwohl ihr Vater immer wieder stolz darauf hinwies, das das Schloss Ein- und Ausbruchsicher sei. Von wegen...Wenn sogar sie es schaffte unbemerkt abzuhauen und wieder zu kommen, wie leicht würde es dann wohl Einbrechern und Räubern fallen? Vielleicht sollte sie ihren Vater darauf hinweisen...? Neeeeeee...hinterher würde er noch die Sicherheitsmaßnahmen verstärken. Also darauf konnte sie verzichten. Sie schaute zu Saya. „Hmm...“ murmelte diese. „Wo gehst du eigentlich immer hin, wenn du in den Wald gehst?“ Ihre Freundin saß neben ihr auf dem riesenhaften, mit allerlei Kissen voll gestopften Bett. „Ach nirgendwo.“ murmelte Iori gedankenverloren.
Das ließ das andere Mädchen aufschauen. „Von wem träumst du denn vor dich hin? Wann lerne ich ihn kennen? Sieht er wenigstens gut aus?“ Ioris Wangen färbten sich leicht rosa, sie fühlte sich ertappt. „Ach quatsch!“ stritt sie schnell ab und boxte Saya freundschaftlich in die Seite. Die beiden mussten lachen und kitzelten sich gegenseitig durch. „Aber jetzt mal im Ernst.“ sagte Saya nach einer Weile und war schlagartig ernst. Iori schaute sie an. „ehm... naja ich hab nur jemanden getroffen...einen gut aussehenden Mann.“ Man, die kriegte aber auch wirklich alles raus...gehörte wohl zu der Sorte Menschen, die aufmerksam war.
Den restlichen Tag verbrachten die beiden damit, die Wachen, die zur Bewachung der jungen Herrin aufgestellt worden waren, in den Wahnsinn zu treiben, die Köche zu Ärgern, mit den Hunden zu spielen, welche eigens für die Tochter des Hauses hier gehalten wurden, und damit, sich mit Kirschen von den Kirschbäumen voll zu stopfen. Iori liebte Kirschen, besonders jetzt, da sie schön reif waren.
Am Abend fiel Iori dafür umso erschöpfter ins Bett. Heute war ein anstrengender und spannender Tag gewesen. Wieder schweiften ihre Gedanken zurück zu dem Youkai. Sicher war er jetzt schon weg. Schließlich sagte man diesen Wesen nach, schnell zu heilen. Sie seufzte und bettete ihren Kopf in eines der großen, weichen Kissen, und war schon bald eingeschlafen. Sogar in ihren Träumen verfolgte sie das Gesicht des Unbekannten...
Am nächsten Morgen wurde sie nicht wie üblich von Vogelgezwitscher geweckt, oder von einer der Dienerinnen. Nein, viel mehr rissen sie schmerzverzerrte Schreie und anderer Krach aus den Träumen. Ruckartig wachte sie auf, wobei die langen blonden Haare in verwuschelten Strähnen an ihrem Rücken herab fielen. „Was ist denn los...“ fragte sie eher zu sich selbst und war reichlich verwirrt. Ein lautes Krachen ließ sie zusammenzucken. Anscheinend ein Angriff. Sie sprang aus dem Bett und zog sich rasch etwas an. Sie lief geduckt bis zur Tür und schaute nach draußen.
Dort herrschte das blanke Chaos. Menschen rannten von Panik ergriffen herum, Gebäude und der Garten waren verwüstet. Und sie sah auch direkt die Ursache: Sie wurden von ein paar Youkai angegriffen! Entsetzt wollte sie wieder zurück ins Zimmer rennen, doch die Angreifer waren nun auch auf sie Aufmerksam geworden und Schon folg ein...war das ein Baum?!? durch die Wand und wäre beinahe auf ihr gelandet. Sie sprang quietschend zurück. Warum...mussten die ausgerechnet einen BAUM mitten durch ihre Wand werfen? Oh man... Dämonen waren ja echt irre. Sie drehte sich um und lief in die Richtung, die noch nicht von dem dicken Ast versperrt war. Sie schaute sich um. Saya! Wo war Saya?
Sie seufzte auf als sie die Freundin bei den Soldanten entdeckte, die gerade die Menschen evakuierten. Dann waren die anderen ja schon mal in Sicherheit. Sie bemerkte jedoch, dass es mit ihrer Sicherheit ganz anders stand, denn die Dämonen hatten sich auf ihre Ferse geheftet. Sehr zu ihrem Missfallen. Sie schrie, als einer an ihrem Bein zog und sie so hin fiel. Sie trat ihm mitten ins Gesicht und rappelte sich wieder auf. Haaah...Feigling. Immer auf die wehrlosen, was? Penner!! Als sie wieder stand, rannte sie um ihr Leben. Zum Glück kannte sie ja den geheimen Ausgang...sonst hätte sie jetzt in der Falle gesessen...Aber ob es im Wald wirklich besser war? Naja...sie hatte immerhin eine geringe Chance zu überleben. Also rannte sie.
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Er blieb stehen. Hatte ihn sein Gefühl also nicht getäuscht. Das Menschendorf, welches hier in der Nähe lag, wurde gerade von einer Gruppe Youkai angegriffen. Das interessierte ihn herzlich wenig. Jedoch...Dieses Mädchen. Sie war hier in der Nähe, er konnte sie spüren. Sie schien verfolgt zu werden. „Sesshomaru-sama? Ist etwas?“ fragte nun die nervtötende Stimme Jakens hinter ihm. Er ignorierte ihn. „Sesshomaru-sama?? Hört ihr mir überhaupt zu?“ meckerte der Gnom. Sesshomaru verlor die Geduld und beförderte den kleinen grünen Kerl mit einem Tritt ins nächste Gebüsch. „Sei still ich muss mich konzentrieren.“ sagte er mit kühler Stimme und lauschte weiter den hektischen Schritten, welche nun immer näher kamen...
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Ihre Lungen brannten schon, so schnell war sie gerannt. Sie schlitterte um einen Baum herum, gerade rechtzeitig bevor dieser in seine Einzelteile zerlegt wurde. „Bleib stehen Mensch!“ schrie wütend der Dämon hinter ihr. Denkste...Damit du mich fressen kannst oder was?, dachte sie sich und rannte nur noch schneller. Sie stolperte und fiel eine leichte Anhöhe herunter. „Autsch...“ murmelte sie und rappelte sich wider auf. Ihre Knie bluteten. Doch sie kümmerte sich nicht darum. Sie war mittlerweile so tief in den Wald eingedrungen, wie noch nie zuvor. Sie hatte sich wahrscheinlich verlaufen...Aber das war ja sowieso egal, da sie höchstwahrscheinlich in den nächsten 5 Minuten als Hauptspeise enden würde...Sie seufzte. So würde sie also enden? Sie hatte sich ihren Tot immer anders vorgestellt...nicht im Magen irgendeines Dämons. Welch tragisches Schicksal.
Plötzlich tauchte der Dämon genau vor ihr auf. Er packte sie am Hals und schleuderte sie einige Meter weiter. Sie landete unsanft auf dem Boden. „Autsch..“ murmelte sie und richtete sich auf, nur um vor sich ein paar Beine zu entdecken. Die wohl...zu dem Youkai von gestern gehörten! Sie schaute auf und in sein Gesicht. Seine goldenen...(ok sie musste es zugeben...seine wunderschönen! goldenen Augen...) waren genau auf sie gerichtet. Dann wandte er sich dem Dämon zu. „Hmm...Ich werde dich behalten. Als Diener. Du kannst auf Rin aufpassen.“ entschied er und stellte sich vor sie. „Du gehörst jetzt mir.“ er zog ein Schwert. „Und ich beschütze mein Eigentum.“
Iori schaute ihm perplex zu. hatte sie sich gerade verhört, oder hatte er gesagt SEIN EIGENTUM?!? Ok...das kam...überraschend? Jedoch war sie froh, das sie scheinbar dem Tod entkommen war. Aber würde es so viel besser werden, als Diener eines Dämons? Und wer war bitteschön Rin? Sie kauerte auf dem boden und rieb ihre wunden knie. Na das konnte ja heiter werden. Also Diener eines Youkais... Yippie.
Kapitel 4:
Tja...wo waren wir stehen geblieben. Sie wurde gerade Beschlagnahmt. Von einem Dämon. Jetzt war sie also schon Eigentum...das hatte sie noch nie gehört. Jedoch verfolgte sie gebannt, wie der Fremde mit einem Eleganten Sprung und einem sauberen Schnitt den Kopf des Dämons abtrennte, der eben noch hinter ihr her gewesen war und sie hatte fressen wollen.
Eines musste man ihm lassen...er war wirklich anmutig. Seine fließenden Bewegungen und seine geschmeidigen Muskeln...zum Träumen. Zu schade dass er ein Youkai war.... Sie richtete den Blick nach rechts, wo nun ein kleines Mädchen zwischen den Bäumen hervor kam. Und ein...kleiner grüner Gnom?
Jaken und Rin hatten schweigend mit angesehen, wie ihr Meister sich des Dämons entledigt hatten. Rin hatte sogleich das Mädchen ins Visier genommen und rannte nun zu ihr. Sie schaute sie aus großen Augen an und lächelte dann. „Hallo. Wie ist dein Name? Ich bin Rin.“ sagte sie dann und beugte sich zu Iori herunter. „Du kommst jetzt mit uns? Dann können wir ja Freunde werden.“ sie klang begeistert. Iori selbst war immer noch vollkommen Perplex und sagte erstmal gar nichts.
Sesshomaru hatte sein Schwert wieder weg gesteckt und wandte sich nun zu dem Menschenmädchen und Rin zu. „Gut, ihr scheint euch schon mal zu verstehen.“ stellte er in einem eher unbeteiligten Ton fest. „Du.“ sagte er und schaute dabei Iori an. „Wie ist dein Name?“ diese schluckte. „Iori...“ murmelte sie dann. „Gut, Iori. Von jetzt an wirst du immer bei Rin bleiben.“ befahl er und wandte sich darauf einfach um und verschwand zwischen den Bäumen.
Iori schaute ihm hinterher. Rin zog an ihrer Hand. „Komm.“ sagte sie und zog die andere hoch. „Wir müssen Meister Sesshomaru folgen.“ Der kleine grüne Gnom war ebenfalls zwischen den Bäumen verschwunden, hatte aber zuvor noch einen Blick auf die Neueroberung seines Meisters geworfen. Iori blieb ja anscheinend nichts anderes übrig, außerdem wollte sie den Youkai nicht verärgern. Wo hätte sie denn auch sonst hin gehen sollen? Sie wusste nicht mal ob irgendjemand noch lebte...Also ließ sie sich einfach von dem kleinen Mädchen mit ziehen, und ließ so ihr altes Leben hinter sich.
Sie kamen zu einer kleinen Lichtung. Ein merkwürdiges Wesen wartete dort. Es war ein zweiköpfiger...tja was war es?...ein Drache? Sie konnte es nicht genau sagen. Es begrüßte auf jeden Fall Rin und blickte Iori neugierig an. Rin lachte. „Das ist Ah-Un.“ stellte sie dann vor und streichelte dem Wesen über den Kopf. „Ich glaube, er mag dich.“ sagte sie dann. Iori seufzte. Jetzt wurde sie schon von komischen, zweiköpfigen Drachen gemocht. Konnte ihre Welt noch verrückter werden?
Die Antwort ließ auch nicht lange auf sich warten: Ja, sie konnte. Der achso feine Herr, sie hatte über ihn herausgefunden, das er Sesshomaru hieß und ein Daiyoukai war, was auch immer das genau war, war einige Zeit einfach irgendwo hin verschwunden. Als er schließlich zurück kam, trug er einen Stapel Kleider bei sich. Iori schaute ihn entgeistert an, als er vor ihr stehen geblieben war, und ihr die Kleider gab.
„Du musst dich um Rin kümmern, und das geht besser wenn du nicht...solche Kleidung trägst.“ Iori schaute an sich herunter. Sie trug einen feinen Kimono, welcher aber an den Knien Löcher hatte, und auch sonst schon seine beste Zeit hinter sich hatte. Dann griff sie nach der Kleidung, die er ihr gegeben hatte.
Es war Männer Kleidung, die aber anscheinend die richtige Größe hatte. Man, das musste ja ein ganz schön schmächtiger Mann sein, wenn ihr diese Kleidung passen sollte. Aber, zurück zum Thema. Sie sollte MÄNNERKLEIDUNG tragen?? Also, das konnte ja nur ein ganz schlechter Scherz sein. Sie sah wieder zu ihm hoch, er schaute sie nur weiter unbewegt an. Ok, anscheinend doch kein Scherz. Sie nahm die Sachen und schaute sich um, nach einem ungestörten Ort, wo sie sich umziehen konnte.
Sie stand auf und wollte zwischen den Bäumen verschwinden. „Wo willst du hin?“ fragte Sesshomaru da. „Na, mich umziehen. Das werde ich wohl kaum hier machen, wo zwei Männer mir zuschauen.“ war das kleine grüne Ding überhaupt männlich? Naja, sein Name war Jaken...also schien es so zu sein. Sesshomaru schaute sie noch einen Moment an. Dann zuckte er mit den Achseln. „Geh nicht zu weit weg, die Dämonen sind sicher noch in der Nähe.“ war dann alles was er dazu sagte.
Iori nickte nur und verschwand zwischen den Büschen. Wenige Zeit später kam sie zurück. Tatsächlich, die Sachen passten wie an gegossen. Man man, der hatte aber ganz schön gutes Augenmaß. Er hatte ja wohl kaum ihre Kleidergröße gewusst. Die schwarze Hose schmiegte sich eng um ihre Beine, das dunkelbraune Oberteil brachte ihre weiblichen Rundungen zur Geltung. Sie hatte ihre blonden Haare zu einem langen Zopf gebunden. Sesshomaru musterte sie einmal und nickte dann zufrieden. Sie setzte sich wieder zu Rin.
Der Rest des Tages verlief eher Ereignislos. Sie waren nach einiger Zeit weiter gezogen. Iori saß zusammen mit Rin auf Ah-Un, welcher anscheinend Iori schon ins Herz geschlossen hatte. Diese sah sich neugierig um. Sie war noch nie sehr weit vom Schloss entfernt gewesen. Es war sehr interessant hier. Sie war jedoch froh, dass sie nicht alleine reisen musste.
Irgendwann kamen sie dann in einen weiteren Wald, welcher aber ganz anders war als der, den Iori kannte. hier war es still. So still, das es schon unheimlich war. Sie hatte eine Gänsehaut. Sesshomaru jedoch kümmerte sich herzlich wenig darum, und ging einfach hinein. Ah-Un folgte, während Rin irgendetwas vor sich hin summte.
Kapitel 5:
Langsam aber sicher wurde es dunkel. Jedoch machte Sesshomaru keine Anstalten anzuhalten oder wurde auch nur langsam. War ja klar, er war ja auch ein Youkai...der nicht müde wurde so schnell. Das es unter ihnen erschöpfte und dem umfallen nahe Menschen gab, war ihm anscheinend egal. Einmal wäre Iori fast eingeschlafen auf Ah-Un, nur Rin weckte sie wieder auf. Sie fing danach an, über irgend etwas unwichtiges wasserfallartig zu reden. Iori wusste nicht das man so schnell so viel sagen konnte...aber sie wurde ja immer wieder eines besseren belehrt. Irgendwann kamen sie an einen Berghang, und nun endlich schien der Meister genug zu haben vom laufen, denn er blieb plötzlich stehen.
„Hier bleiben wir diese Nacht.“ gab er bekannt. Sie seufzte erleichtert. Endlich Pause...endlich Schlaf! Ok, würde auf dem Boden nicht sehr bequem werden, aber sie könnte wahrscheinlich in dieser Verfassung überall schlafen, sogar in einem Meer aus Brennnesseln. Na gut, das war übertrieben.
Sie suchte sich mit Rin einen geschützten ort unter ein paar Bäumen. Dicht an ihre neue Freundin gekuschelt, schlief Rin auch schon bald. Und es dauerte nicht lange, bis Iori ihr ins reich der Träume folgte. Jaken schaute zu den beiden Mädchen, die nun schliefen. Dann wandte er sich an seinen Meister. „Sesshomaru-sama...warum habt ihr das Mädchen mitgenommen? Normalerweise mögt ihr doch keine Menschen...“ Sesshomaru schaute ihn genervt an und wenig später flog Jaken in hohem Bogen ins nächste Gebüsch. Schon wieder.
Sesshomaru wusste selbst nicht so genau, warum er sie mitgenommen hatte. Jaken hatte schon recht, er mochte Menschen nicht. Rin war da eine Ausnahme...aber warum hatte er Sie mitgenommen? Wahrscheinlich wegen dem Gesang...er hatte ihn immer noch im Kopf. Schon sehr seltsam. Diese Stimme...
---
Am nächsten Morgen wurde Iori geweckt, weil Rin auf ihrem Bauch herum sprang. „Aufwachen! Wir wollten weiter ziehen.“ Iori schlug die Augen auf. Man, warum mussten sie bloß so früh aufbrechen?? Man konnte doch auch später weiter ziehen. Sie war nicht mal richtig wach....Sie seufzte aber und stand auf. Dann folgte sie Rin zu dem Fluss, der hier in der nähe war und wusch sich das Gesicht, Sie merkte, das der Youkai sie beobachtetem kümmerte sich jedoch nicht darum. Bald wandte er schon den Blick ab.
Sie wurde wirklich nicht schlau aus ihm. Alles was sie von Rin gehört hatte, deutete darauf hin, das er sehr gegen sein normales Verhalten handelte. Aber sie konnte sich nicht weiter damit beschäftigen, da es schon weiter ging. Sie hatte die Zügel von Ah-Un in der Hand und führte ihn dies mal hinter Sesshomaru her. Rin lief neben ihr und schien die gute Laune pur zu haben. Wie schaffte die das eigentlich immer? Iori war so müde, das sie richtig schlecht gelaunt war.
Sie fragte sich aber schon, warum ausgerechnet ein kleines Mädchen zusammen mit zwei Dämonen reiste (Sie war sich immer noch nicht sicher ob das grüne Ding nun ein Dämon war oder irgend ein andres wesen...). Sollte ein kleines Kind wie sie nicht eigentlich bei ihrer Familie in ihrem Dorf sein und mit ihren kleinen Brüdern fangen spielen oder irgend welchen Unfug im Dorf anstellen? Aber das würde sie schon noch heraus finden...
Im Laufe des Tages kamen folgten sie einem Fluss. Sie wurden nicht einmal von irgend welchen Dämonen behelligt, was wohl daran lag, das Sesshomaru sie begleitete. Iori fragte sich, was er für ein Dämon war. Sie seufzte und schaute, wie schon seit geschlagenen 20 Minuten, in den immer gleich bleibend blauen Himmel über ihnen. Sie machten gerade eine Pause, Sesshomaru war mal wieder verschwunden, Jaken war irgendwo, um Rin zu suchen, die ebenfalls verschwunden war. Und sie passte auf Ah-Un auf. Und war mal wieder ganz allein. Was ihr aber eigentlich ganz gelegen kam, um ein wenig nach zu denken.
Lange hatte sie aber nicht Zeit, ihren verstreuten Gedanken nach zugehen, denn, wie sollte es bei ihrem Glück auch anders sein, bekam sie schon unerwünschten besuch. Zog sie das Pech eigentlich magisch an? Ehe sie sich versah, stand ein Dämon genau 3 Meter vor ihr und starrte sie an. Sie starrte zurück. Der Dämon lachte. „Nana, ein kleiner Mensch, ganz mutterseelen allein. Was habe ich ein Glück, Noch dazu eine so hübsche junge Frau.“ er kam näher. „Mhhhmmm...du riechst zum anbeißen.“
Ja klar...schon wieder wollte sie jemand auffressen. Konnten die nicht mal Komplimente zu ihrem aussehen sagen? Wie oft hatte sie jetzt schon gehört dass sie lecker roch? Sie verzog genervt das Gesicht und vermisste die zeiten, in denen sie mal keiner auffressen wollte. Zurück zur Situation. Oh Mein Gott? Schon wieder wollte sie jemand fressen. nichts wie weg. Gesagt getan, sie rannte los und ließ den so vor sich hin redenden einfach mal zurück. Sie hatte schon mal gelernt, das Ah-Un ein guter Freund war, und so rannte sie einfach zu ihm. Er musste hier irgendwo rumstehen.
Nur leider schaffte sie es gar nicht bis da hin. Der Dämon hatte ihren Fuß gepackt...mit seiner ZUNGE?!? Man, wie ekelig war das denn??? Hätte er sie nicht einfach normal verfolgen können wie jeder andere Dämon auch? Nein, er musste seine ekelige, schleimige und dunkelrote Zunge ja um ihren Fuß wickeln. Bah bah bah. Sie hatte langsam echt die Schnauze voll von Youkai. Also machte sie kurzen Prozess und schnappte sich den erstbesten spitzen Stein den sie finden konnte, und rammte ihn genau in dieses rosarote Ding, was an ihrem Fuß hing. Das gefiel dem Besitzer natürlich gar nicht gut. Jaja, soviel zum Thema ’Keine Dämonen reizen’ nicht wahr?
In den nächsten 5 Minuten spielte sie also fangen mit einem wütenden Dämon, dessen Zunge sie abgehackt hatte...kein guter start für eine friedvolle Beziehung, was? Er wurde immer wütender. Und ein paar mal bekam er einen Stein vor den Kopf, den sie nach ihm warf. Man, langsam gingen ihr die Steine aus. Sie brauchte mal ne vernünftige Waffe. Natürlich hatte sie nicht ewig Glück, und er erwischte sie.
Er leckte sie ab. Schon wieder Bah! Was war das für ein Perversling? Zum ersten mal verspürte sie das Bedürfnis, jemanden umzubringen. Aber das wurde schon erledigt. Denn die Zunge fiel auf den Boden. Und zappelte dort rum. (Brechreiz?) Sesshomaru stand keine 4 Meter entfernt da und schaute den anderen Dämon an. Dieser trauerte seiner Zunge nach, doch schon bald folgte er ihr ins Grab. Hatte er sowas von verdient. Am liebsten hätte sie ihn verbrannt und wäre ums Feuer herum getanzt und hätte Freudenlieder gesungen...Sie schaute Sesshomaru an und wollte sich eigentlich bedanken, aber er schien nicht in der Stimmung für Dank zu sein. „Wo ist Jaken? Und Rin?“ Sie seufzte. „Jaken sucht nach Rin.“ meinte sie dann. Er nickte und verschwand wieder im Wald. Sie ging ihm aber hinterher, aus Angst noch weiteren von diesen ekeligen Dämonen zu begegnen.
Kapitel 6:
Sie folgte ihm und bemühte sich, ihn in dem Dickicht nicht aus den Augen zu verlieren. Was in dem Wald hier gar nicht so einfach war... überall Dornengestrüpp und Äste... Sie wäre einmal fast über ein paar Ranken gestolpert. Sesshomaru ging aber weiter unbeirrt, und sich scheinbar nicht an dem Gestrüpp störend, und zielstrebig einen nicht vorhandenen Weg entlang. Er schien ganz genau zu wissen, wo er die anderen beiden finden konnte. Natürlich teilte der feine Herr ihr das nicht mit, sie war ja auch nur eine dumme Dienerin. Der musste man ja nichts sagen...sie seufzte und folgte ihm einfach weiterhin schweigend.
Nach einer weile lichtete sich der Wald weitgehend. Nur hier und da standen noch einige Bäume herum, und ansonsten war nur eine weite Graslandschaft zu erblicken. Blumen wuchsen hier soweit das Auge reichte. Es gefiel ihr hier. Sie blieb stehen, da der Youkai ebenfalls stehen blieb und sich prüfend umsah. „Sie sind hier in der Nähe. ich werde Jaken holen, du suchst Rin.“ sagte er und war schon verschwunden. „Sicher...mach ich doch gern.“ murmelte sie genervt, machte sich aber tatsächlich auf die suche nachdem Mädchen.
Sie hatte sie auch schon bald gefunden, sie saß vergnügt zwischen einer Vielzahl von Blumen in allen Farben und war dabei, einen Blumenkranz herzustellen. Iori seufzte und kniete sich neben sie. „Der Meister sucht dich schon die ganze Zeit.“ sagte sie dann. Das Mädchen schaute auf zu ihr. „Wirklich?“ sagte sie mit großen Augen und sprang auf. „Wenn das so ist, dann gehe ich natürlich sofort zurück.“ sagte sie und lächelte. „Ich bin eh fertig.“ meinte sie und knüpfte noch eine letzte Blume ein. Sie zog an Iori, bis sie zufrieden mit der Höhe ihres Kopfes war, dann platzierte sie den Kranz auf ihrem Kopf.“ Wow das sieht hübsch aus.“ sagte sie lächelnd. Iori war gerührt. „Danke.“ sagte sie und lächelte strahlend. Dieses Mädchen war ihr jetzt schon ans Herz gewachsen.
Sie hatte Rin bei der Hand genommen, und zusammen mit ihr war sie zurück dort hin gegangen, wo sie Sesshomaru das letzte mal gesehen hatte. Sie schaute sich um. Die frage war, wo war er schon wieder hin verschwunden? Hatte er wohl Jaken gefunden? Bestimmt... Sie schaute zu Rin, welche vor sich hin summte. Na toll...jetzt konnte sie auch noch auf ihn warten. Oder sollten sie lieber dort hin gehen, wo Ah-Un war? Wahrscheinlich war das die beste Möglichkeit. Immerhin gab es keine Garantie dafür, dass er hierhin zurück kehren würde, wenn er Jaken gefunden hatte. „Lass uns zu Ah-Un gehen und dort warten.“ sagte sie und zog das Mädchen mit sich.
Nach einer Weile, sie hätten sich einmal fast verlaufen, kamen sie am Lagerplatz an. Aber Sesshomaru war noch nicht da. Rin lief zu Ah-Un und redete mit ihm. Dabei streichelte sie ihn. Iori seufzte. Jetzt war sie hier schon wieder allein...sie musste auf jeden Fall lernen, sich selbst zu verteidigen. Vielleicht sollte sie Sesshomaru fragen, ob er ihr etwas beibringen würde...aber nein, das würde er, soweit sie ihn einschätzen konnte, nicht machen. Also musste sie sich eine andere Möglichkeit suchen. Es würde sich doch sicher etwas finden, oder?
Sie überlegte. Mit dem Schwert hatte sie ein wenig gelernt umzugehen. Aber nicht viel mehr als die Grundlagen. Und sie bezweifelte das sie mit einem normalen Schwert viel gegen einen Dämon ausrichten konnte. Sie seufzte. Da musste es doch eine andere Möglichkeit geben, oder nicht? Sie war so in Gedanken, dass sie gar nicht merkte, dass sie beobachtet wurden. Jedoch...dieser Beobachter war nicht so feindselig gesonnen, wie man es vermuten könnte.
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Er hatte Jaken nach einer Weile endlich gefunden, und ihm sogleich eine dicke Kopfnuss verpasst. „Schaffst du es nicht mal auf ein kleines Mädchen zu achten?“ hatte er kühl gefragt, und sein Diener hatte sich vielmals verbeugt und um Entschuldigung gefleht. Jedoch hatte der Daiyoukai sich einfach abgewandt und war gegangen. Er kam zurück zu der Stelle, wo er sich eben von Iori getrennt hatte. Er roch sie und Rin, die hier vorbei gekommen waren. Anscheinend hatte sie Rin gefunden und sie waren zurückgegangen. Er hoffte nur dass nicht wieder einer dieser lästigen Dämonen auftauchte. Er hatte sie ja eben schon vor einem solchen Biest retten müssen. Wenngleich ihn der Gedanke daran schmunzeln ließ das sie ihm die Zunge abgehackt hatte (ja, das hatte er durchaus mitbekommen).
Für einen Menschen war sie ziemlich mutig, das musste er schon zugeben. Vor allem da sie eine Frau war, die es ja nicht gewöhnt war sich die Hände schmutzig zu machen, soweit er das mitbekommen hatte. Sie musste eine Tochter des Reichen Hauses sein, das in der Nähe von dem Wald gestanden hatte, wo sie sich kennen gelernt hatten. Normalerweise waren solche Frauen doch verwöhnt und sich zu allem zu fein, soweit er wusste. Naja, er kannte sich ja sowieso nicht mit Menschen aus...aber warum beschäftigte er sich eigentlich damit? das war ihm selbst ein Rätsel. Warum interessierte ihn dieses Mädchen so? Sie faszinierte ihn regelrecht. Er schüttelte über sich selbst den Kopf. Wirklich seltsam, was in letzter Zeit mit ihm los war.
Er machte sich sofort auf den Rückweg, er hatte ein schlechtes Gefühl dabei, die beiden allein zu lassen. Man wusste ja nie, was hier für zwielichtige Gestalten herum irrten. Er wollte nicht das Rin etwas geschah. Und auch wenn er es sich nicht so recht eingestehen wollte, er wollte auch nicht, das Iori etwas geschah.
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Ein Schrei, von einem Mädchen, ertönte. Alarmiert schaute Iori auf. Das war doch Rin gewesen, oder nicht? Sie sprang auf und rannte in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Sie blieb stehen und erfasste sogleich die Situation, und war entsetzt: das Mädchen stand einem Youkai gegenüber, der viel gemeinsam hatte mit einer überdimensionalen Eidechse. Er war schuppig und lang und hatte spitze Krallen. Seine Zunge war gespalten und zischte immer wieder aus seinem Maul. Seine Augen waren gelb und hatten Schlitzpupillen. Nur die Haltung stimmte nicht so ganz...er hatte zu lange Vorderbeine, und so war er etwas gebeugt. Das gab ihm ein niederträchtiges Aussehen...und eben dieser Dämon war kurz davor, Rin aufzufressen. Sie schaute sich um. Kein Jaken oder Sesshomaru in Sicht. Was sollte sie denn jetzt tun? Sie konnte doch nicht einfach mit ansehen, wie das Mädchen gefressen wurde. Außerdem war es ihre Aufgabe sie zu schützen, und sie wollte nicht wissen was der hochwohlgeborene Meister mit ihr machen würde, wenn sie dieser Aufgabe nicht nachkam. Sie fasste sich also ein Herz und griff nach dem erstbesten Stein der ihr unterkam und drehte ihn einmal in der hand. ‚Hoffentlich ist Sesshomaru in der Nähe...sonst diene ich als Vorspeise’ dachte sie, bevor sie den Stein mit aller Kraft warf, und gleichzeitig rief „Hier bin ich du hässliche, stinkende Eidechse!“ und der Dämon sich wütend zu ihr umdrehte.
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Sowohl Sesshomaru, als auch Jaken, hatten den Schrei gehört. Innerhalb weniger Minuten waren sie da. Sie fanden jedoch nur eine verängstigte Rin vor, ein paar tiefe Kratzspuren im Boden, und KEINE Iori. Jaken wandte sich an Rin. „Was ist passiert?!?“ fragte er hektisch. Sie schaute ihn aus großen Augen an. „Ein Dämon hat mich angegriffen und wollte mich auffressen. Aber Iori hat ihm einen Stein gegen den Kopf geworfen und ihn so auf sich gelockt. Er ist hinter ihr her gerannt und sie ist in den Wald abgehauen...Sesshomaru-sama, ich mache mir sorgen um sie.“ sie schaute ihren Meister an. Dieser schaute sie aus ausdruckslosem Gesicht an. „Jaken, pass auf Rin auf. Und dieses mal, wirklich.“ sagte er streng und seine tiefgoldenen Augen schauten den kleinen, grünen durchdringend an. Dieser beeilte sich zu nicken. Sesshomaru seinerseits verschwand in der von Rin angegebenen Richtung.
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Also echt, seid sie bei diesem dämlichen Youkai war, lief in ihrem Leben alles drunter und drüber. Jetzt wurde sie zum zweiten mal an einem Tag von irgend so einem Dämon verfolgt, der sie fressen wollte. Langsam wurde das zur Gewohnheit. Zog sie die Viecher magisch an oder was? Musste ja wohl so sein...die hatten ein reges Interesse an ihr. Echt nervig. Sie schlitterte einen seichten Abhang hinunter. Hinter ihr hörte man es krachen, als einer der Bäume zerbarst unter den Klauen des Dämons. ‚Na der nimmt auch keine Rücksicht, was?’ fragte sie sich, während sie weiter rannte.
Sie kam schließlich zu einem kahlen Stück Wald, hier waren viele Bäume verkohlt oder umgekippt. Anscheinend lebten hier noch mehr Dämonen. oder es hatte einen Waldbrand gegeben. Sie sah nach hinten, und ihr Verfolger... war weg? Sie blieb stehen. Wo war er? Er war doch eben noch da gewesen...sie erschrak sich fast zu tode, als es neben ihr krachte. Oh man...jetzt hatte er sie aber ordentlich reingelegt. Sie war absolut nicht darauf vorbereitet gewesen, das er nun von rechts genau auf sie zugesprungen war...die Klauen nach ihr ausgestreckt, bereit sie mit Haut und Haaren zu verschlingen...